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29. Januar 2025
Die Ersteigerung von landwirtschaftlichen Flächen bietet in der Schweiz interessante Chancen – sowohl für angehende Landwirtinnen und Landwirte als auch für Investoren mit einem nachhaltigen Anlagehorizont. Durch eine Zwangsversteigerung können attraktive Kaufpreise möglich werden, doch das Verfahren erfordert ein fundiertes Wissen über rechtliche Rahmenbedingungen, Abläufe und Finanzierungsmöglichkeiten. In diesem Artikel erfährst du, was du beachten musst, um erfolgreich an einer Versteigerung teilzunehmen und nachhaltigen Nutzen aus der erworbenen Fläche zu ziehen.
In der Schweiz werden Zwangsversteigerungen überwiegend durch die gesetzlichen Vorgaben des Schuldbetreibungs- und Konkursgesetzes (SchKG) geregelt. Kommt ein Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nach, kann ein Gläubiger die Betreibung einleiten. Ist der Betreibungsprozess abgeschlossen und kann die Schuld nicht beglichen werden, ordnet das zuständige Betreibungs- bzw. Konkursamt eine öffentliche Versteigerung an. Dabei werden Grundstücke, Immobilien oder eben landwirtschaftliche Flächen versteigert, um die Forderungen der Gläubiger zu decken.
Das Verfahren läuft in der Regel kantonal organisiert ab. Je nach Kanton sind unterschiedliche Amtsstellen verantwortlich, beispielsweise das Betreibungsamt oder ein Bezirksgericht. Interessierte Käufer können sich in den amtlichen Bekanntmachungen oder online über anstehende Versteigerungstermine informieren.
Landwirtschaftliche Grundstücke unterliegen in der Schweiz besonderen Regelungen, insbesondere dem Bundesgesetz über das bäuerliche Bodenrecht (BGBB). Dieses Gesetz soll die Zersplitterung von landwirtschaftlichen Betrieben und Bodenspekulation verhindern. Entsprechend gelten zum Teil strenge Richtlinien für den Erwerb und die Nutzung:
Ebenfalls erwähnenswert ist die sogenannte Lex Koller, welche den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland regelt. Wer nicht Schweizer Staatsbürger ist oder keinen Wohnsitz in der Schweiz hat, sollte sich unbedingt vorab informieren, ob eine Genehmigung für den Kauf benötigt wird.
Trotz der rechtlichen Hürden kann eine Zwangsversteigerung von landwirtschaftlichen Flächen in der Schweiz sehr interessant sein. Hier einige Gründe:
"In Zeiten, in denen nachhaltige Landwirtschaft immer wichtiger wird, kann der Erwerb von Agrarland zu einer ökologisch sinnvollen und wirtschaftlich soliden Entscheidung werden."
Ob du die Versteigerung über amtliche Publikationen oder Online-Portale gefunden hast – der genaue Ablauf folgt einem schematischen Muster, das in den meisten Kantonen ähnlich geregelt ist:
Grundsätzlich greift die Lex Koller, welche den Erwerb von Grundstücken durch Ausländer in der Schweiz regelt. Oft ist die Bewilligung für Landwirtschaftsland an strenge Auflagen geknüpft, und nicht jede ausländische Person darf ohne Weiteres Ackerland oder Wiesenflächen erwerben. Es lohnt sich daher, frühzeitig die gesetzlichen Bestimmungen abzuklären.
Bevor du ein Gebot abgibst, solltest du genau wissen, welche Faktoren den Wert landwirtschaftlicher Flächen bestimmen. Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über zentrale Bewertungskriterien:
Kriterium | Beschreibung | Wertrelevanz |
---|---|---|
Bodenqualität | Bonität des Bodens, Fruchtfolgefähigkeit, Eignung für bestimmte Kulturen. | Sehr hoch |
Lage | Klima, Höhenlage, Nähe zu Absatzmärkten und Verkehrswegen. | Mittel bis hoch |
Wasserverfügbarkeit | Wasserrechte, Niederschlagsmengen, Option für Bewässerung. | Hoch |
Dienstbarkeiten | Wegrechte, Durchleitungsrechte oder andere Belastungen. | Mittel |
Aktuelle Pachtverhältnisse | Ungekündigte Pachtverträge oder deren Konditionen. | Mittel |
Wie bei jeder Immobilieninvestition ist eine solide Finanzierung das A und O. Banken in der Schweiz sind in der Regel bereit, landwirtschaftliche Flächen zu belehnen, sofern eine stabile Einkommens- und Vermögenssituation nachgewiesen werden kann. Allerdings variieren die Konditionen je nach Bank und Kanton.
Darüber hinaus fallen folgende Kosten an:
Die Ersteigerung landwirtschaftlicher Flächen in der Schweiz kann eine lukrative und nachhaltige Investition sein – vorausgesetzt, du kennst die rechtlichen Rahmenbedingungen und bist finanziell entsprechend aufgestellt. Zwangsversteigerungen bieten oft die Chance, zu einem attraktiven Preis an wertvolles Agrarland zu gelangen. Doch die komplexen Vorschriften des bäuerlichen Bodenrechts (BGBB) und mögliche Auflagen erfordern eine sorgfältige Vorbereitung und eine enge Abstimmung mit den zuständigen Behörden.
Wer sich rechtzeitig informiert, die Marktsituation richtig einschätzt und über ein überzeugendes Finanzierungskonzept verfügt, legt mit dem Erwerb landwirtschaftlicher Flächen über eine Zwangsversteigerung ein stabiles Fundament für die Zukunft – sei es als aktiver Landwirt oder als langfristiger Investor mit Schwerpunkt auf ökologischen und nachhaltigen Bewirtschaftungsformen.
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